Die Künstlerin Lena Wigers führt ihre nachdenkliche, leise ausdrucksstarke Welt m...
Ganz oben in einem Gebäude aus den späten 1930er-Jahren fand Tuva genau das, wonach sie und ihre Familie gesucht hatten – eine lichtdurchflutete Wohnung mit vier Zimmern und einem Gefühl von Freiheit. Nach Jahren des Wohnens im Erdgeschoss war es vor allem der Ausblick, der sie beeindruckte. Von der Küche und dem Wohnzimmer aus konnte sie endlich die Baumwipfel und die Natur sehen. Dieses Gefühl von Weite und Überblick gab ihr ein tiefes Gefühl von Sicherheit. Bis heute ist das einer ihrer liebsten Aspekte an der Wohnung.
Fotos von Kevin Johnson
Tuvas Einrichtungsstil folgt ihrer Intuition und wird vom Charakter des Raumes geprägt. Sie setzt auf eine ruhige, neutrale Basis und bringt Persönlichkeit durch Kontraste ein – übergroße Türgriffe, verspielte Lichtschalter und ein harmonisches Zusammenspiel verschiedener Holzarten. Materialien wie Edelstahl treffen auf Vintage-Funde, IKEA-Basics und skulpturale Vasen zeitgenössischer Künstler, was ein durchdachtes, aber unprätentiöses Gleichgewicht schafft.
Anstatt Dinge mit Absicht zu inszenieren, lässt Tuva die Wohnung entscheiden, was dazugehört. Selbst Stücke mit emotionalem Wert, wie ein Jugendstilspiegel, den sie liebt, bleiben im Lager, wenn sie nicht zum Raum passen. Für sie entsteht wahre Harmonie durch das Wissen, was bleiben darf – und was nicht.
So entsteht ein Zuhause, das ruhig, warm und voller leiser Charakterstärke ist – ein Spiegel sowohl der Umgebung als auch der Menschen, die darin leben.
Fragen & Antworten mit Tuva Sterner
Gibt es Gegenstände in deinem Zuhause, die eine besondere Bedeutung für dich haben?
Mein liebstes Stück ist eine Skulptur, die mein Großvater von meiner Mutter als Kind gemacht hat. Sie bringt mich jeden Tag zum Lächeln. Sie steht auf einem Regal, das wir letztes Jahr bei Bukowskis gefunden haben.
Welche Rolle spielt Kunst in deinem Zuhause?
Kunst verwandelt einen Raum – sie bringt Emotionen und Charakter hinein. Ich mag es, wenn sie ein bisschen unerwartet wirkt, zum Beispiel wenn man ein Werk an einer ungewöhnlichen Stelle aufhängt. Und ich habe keine Angst mehr, Dinge zu verändern. Kunst muss nicht dauerhaft sein, und genau das macht das Einrichten spannender.
Was lässt ein Zuhause nach „dir“ aussehen?
Für mich geht es vor allem um Wärme und darum, dass Menschen sich willkommen fühlen. Sanftes Licht, kleine Lampen und Kerzen schaffen genau diese Stimmung – ich koche sogar oft im gedämpften Licht, einfach weil es gemütlicher ist.
Hast du einen Lieblingsplatz in deinem Zuhause?
Unsere Küche, auf jeden Fall. Dort verbringen mein Mann und ich die meiste Zeit. Beim Kochen den Wechsel der Jahreszeiten durch das Fenster zu beobachten, macht den Alltag auf besondere Weise schöner.